3. Etappe San Sebastian – Posada de Valdeon

Etappenziel nicht erreicht…  Rallyeaufgabe? Zu blauäugig gestartet ?!? 

Aber von vorne… 

Das Briefing fand heute zwar erst um 8:00 Uhr statt, nichts desto trotz klingelte der Wecker um 6:30. Wir wussten schließlich nicht wo sich der heutige Treffpunkt befindet und nachdem die Stadt doch relativ groß war beschlossen wir etwas früher aufzustehen (und bis die werten Herren alle ihre morgendlichen Hygienemaßnahmen beendet haben dauert es schließlich auch etwas).

Unsere Unterkunft lag “ziemlich” Zentral, aber außerhalb der Altstadt. Der uns mitgeteilte Treffpunkt für das Briefing war dann natürlich am Strand unterhalb der Altstadt. Soweit so gut, war ja auch irgendwie eingeplant. Also 20 Minuten Fußmarsch und wieder zum Strand, Lagebesprechung, kurze Infos zu den heute anstehenden Kilometern und, für uns wichtig, mit dem Veranstalter abklären: “Was ist das eigentlich für ein Kaff in dem es keine Unterkunft zur Übernachtung gibt ?!?”. Cornelius und Nina (Veranstalter) waren aber sehr hilfsbereit und haben für uns noch 2 Zimmer in Ihrer Unterkunft  organisiert.

Somit war der organisatorische Teil geklärt und wir marschierten wieder zurück zur Unterkunft bzw. dessen Tiefgarage in der wir “günstig” für nur 30€ pro Auto / Tag parken durften. War doch Prima oder?
Weiter ging es dann, raus aus San Sebastian, über Bilbao mit dem Ziel “Posada de Valdeon” und heute hoffentlich mehr Offroad Pisten als gestern. (Ihr wisst ja, Schrottplatz und Reperaturtag)

Aber moment da war doch was.. Unser Kühlerbehälter. Was tun? Erstmal auf Risiko weiterfahren? Raus aus der Stadt und draußen wieder warten bis das ganze Kühlsystem abgekühlt ist und den Behälter tauschen, was ebenfalls mit einem Undichtigkeitsrisiko behaftet ist? Ach jetzt fahren wir erstmal weiter…!

Jetzt war wieder Kilometerschrubben angesagt. Über Bilbao ging es über wunderschöne Küstenstrecken und wirklich sehr tolle Buchten nach Torrelavega wo wir in die nächste Offroad Etappe einstiegen.

Natürlich ging es direkt einen kleinen “Pass” hoch, wobei man sagen muss das wir hier von nur ca. 500 Höhenmetern sprechen, aber besser so, wer weiß was unser Kühler noch so macht. Unser BMW Dieseltier hielt aber, bis auf ein wirklich kurzes ansteigen der Kühlwassertemperatur ohne Probleme durch (vermutlich war einfach noch Luft im Kühlsystem). Nach 2 ca. 1-stündigen Offroadpisten

ging es dann wieder zurück auf die Straße. 

Ein letzter Pass musste auf dem Weg nach Posada de Valdeon noch erklimmt werden und dann würden wir wieder auf unsere restlichen Rallyekollegen treffen. So der Plan. Eggy & Tommy in ihrem 330D waren nach den ganzen Problem ja durchaus schon zögerlich unterwegs aber hey, die Karre scheint zu halten. Also mal etwas flotter den Berg hoch. Kurz vor Ankunft am Gipfel war im Rückspiegel das Auto von Flo & Phil nicht mehr zu sehen und genau in dem Moment kam auch schon die Ansage “Dreht mal bitte um, der Motor wird heiß” durchs Funkgerät. Einen halben km später gabs dann auch eine Möglichkeit zu wenden. Also zurück zu den anderen beiden und ja.. Kühlwasser zu warm. Grund: Keilrippenriehmen gerissen was dazu führ das Wasserpumpe (Motorkühlung), Servolenkung und die Lichtmaschine ihren Dienst verweigerten.  

Wir waren also “gestrandet” auf einem “Gebirgspass” mitten im nirgendwo, mit semi-gutem Handyempfang und einer Straße so breit wie ziemlich genau 2 Autos. Rechts ging’s 100m steil bergab links eine Felswand. Die letzte größere Ortschaft liegt etwa 30km hinter uns und vor uns kommt auch erstmal 25km nichts mehr. Besser gehts doch garnicht. Und hey, einen Ersatz hatten wir natürlich auch nicht dabei. Nun muss man wissen das so ein Auto 2 Keilrippenriehmen hat, einer ist für die eben genannten Aufgaben zuständig, der andere treibt den Klimakompressor an. Jetzt war die Idee, vielleicht  den noch funktionsfähigen umzubauen und zumindest ohne Servolenkung unser Etappenziel erreichen. Leider scheiterte das vorhaben da wir den Lüfter, welcher hier im weg ist, mit dem vorhandenen Werkzeug nicht ausbauen konnten.

Nach ca. 2 Stunde beschlossen wir dann doch das liegengebliebene Auto mit dem anderen abzuschleppen und zumindest auf einen Parkplatz zu ziehen. Vergesst nicht unsere Kühlerproblem. Jetzt noch das andere Auto den Pass hochziehen mit dem eh schon problematischen Auto? Was kann da schon schief gehen. Aber ja tatsächlich hat die Karre das irgendwie hinbekommen und wir waren zumindest nicht mehr mitten auf der Passstraße.

Aber was nun? Flo & Eggy haben erstmal den Grill aufgebaut. Wir überlegten uns ob wir das Auto noch selbst 30km weiterschleppen oder doch den ADAC aktivieren. Wir entschieden uns für zweiteres. Nach einer gefühlten Ewigkeit hat Phil den ADAC dann auch erreicht und sie schickten ein Abschleppfahrzeug auf den Weg. Eine gute viertel Stunde bevor dieser dann ankam und mitten unterm Essen

tauchte ein weiteres Rallyeteam auf welches unseren “Hilferuf” nach einem 32er Gabelschlüssel ernst nahm und mit einer XXL Knippex Cobra (Wasserpumpenzange) auftauchte. Erst dachten wir uns: “Okay, die haben sich jetzt umsonst auf den Weg gemacht”. Aber ihr Plan war: Den Keilrippenriemen des “guten” BMW´s in 2 Teile, der längs nach, zu teilen und auf beide Fahrzeuge aufteilen. Irgendwie waren wir hin und hergerissen, aber das war uns dann doch ein bisschen zu viel Abenteuer so spät Abends. Aber dank Ihrer Zange konnten wir zumindest schonmal den Lüfter, welcher beim Keilrippenriemenwechsel im Weg ist, ausbauen und uns Gedanken um die Organisation eines neuen Riemens machen.

Das “Besucher-Team” zog dann weiter in Richtung Treffpunkt für den heutigen Tag. Wir luden das Auto auf den Abschleppwagen auf und folgten diesem zurück nach Torrelavega, was fast der halben Etappe von heute entsprach. 

Zum Glück spendierte uns der ADAC dann ein Hotel. Wir kamen dann gegen 23:00 Uhr am “Terrasport” Hotel an. Apropos Hotel, gut das wir uns heut Vormittag noch Gedanken über die Unterkunft in Posada de Valdeon gemacht haben.
Hier mussten wir dann noch bei 2 Feierabend Bierchen beratschlagen wie es morgen weitergeht….

Aktueller Rallyeablauf: 1 Tag fahren, 1 Tag reparieren… So darf es definitiv NICHT weitergehen.

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